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WEDNESDAY, JULY 23, 2025 • SEVENTY-FIVE PENCE
Tories in der Zerreißprobe – Frobisher wankt, Bont taktiert, Dyce wartet
Aldenroth, Juli 2025 – Die albernischen Konservativen taumeln durch eine ihrer tiefsten Krisen seit Jahrzehnten. Nach der verheerenden Wahlniederlage im Juni steht die Conservative Party vor einer ungewissen Zukunft. Premierminister Severus M. Frobisher, erst im Februar 2025 ins Amt gelangt, kämpft nicht nur gegen den Verlust der parlamentarischen Mehrheit – sondern zunehmend auch gegen seine eigenen Leute.
Bei der vorherigen Wahl erreichten die Tories keine eigene Mehrheit: Drei Sitze entfielen auf Labour und die Liberaldemokraten, ebenso viele auf die Tories. Als der konservative Abgeordnete Harrison Carr im Verlauf der Legislatur sein Mandat verlor, kippte das Gleichgewicht – Labour und LibDems hatten die Mehrheit. Doch Labour entschied sich bewusst gegen die Übernahme der Regierung und ließ die Tories „machen“, um zu demonstrieren, dass sie nicht regierungsfähig seien. Diese Strategie ging auf: Im Juni 2025 verloren die Tories alle Sitze im House of Commons.
Doch noch ist nicht alles entschieden: In vier von sechs Wahlkreisen stehen Nachwahlen an. Labour stellt bald eine fragile Übergangsregierung, mit Sir Emrys Vaughan als designiertem Premier. Und für die Tories ergibt sich – zumindest rechnerisch – die Chance, wieder ins Spiel zu kommen. Allerdings: Nur eine geschlossene Partei kann Nachwahlen gewinnen. Und genau das ist sie momentan nicht.
Helen Bont, Innenministerin und ehemalige Unionskanzlerin Ratelons, gibt sich zwar loyal, stellt sich aber zunehmend in die erste Reihe. Sie erklärte öffentlich: „Niemand hat die Führung von Premierminister Frobisher infrage gestellt.“
Doch viele werten diese Aussage als rhetorische Nebelkerze. Bont gilt als inoffizielle Anführerin eines konservativen Flügels, der mit Frobishers pragmatischem Kurs hadert. Ihr Versuch, mit einem Rentenversicherungsgesetz sozialpolitisch zu punkten, scheiterte kläglich im House of Lords – doch statt leiser zu werden, formiert sie um sich eine Gruppe altgedienter Parteigrößen: Dennis Fortescue, Liam Cooper, Ian McDonnegeal – Namen, die seit dem Machtverlust 2020 verblasst waren, nun aber wieder auftreten, als wäre nichts gewesen.
Frobisher selbst kann Erfolge vorweisen, die parteiintern gern übersehen werden: Er brachte den Nuclear Weapon Act durch, der die Stationierung von Atomwaffen künftig nicht nur auf U-Booten erlaubt. Er initiierte den Beitritt Albernias zur Konferenz der Nationen, begleitete die Friedensverhandlungen zum Ratelon-Krieg und brachte Albernia an den Tisch der Nordic Defence Community. Doch all das scheint angesichts des internen Grolls kaum zu zählen.
Und dann ist da: Nessie Dyce – Countess Caerwyn.
Die ehemalige Premierministerin (zuletzt 2019–2020) und Übergangsvorsitzende der Partei nach John Moynahans Rücktritt ist heute Fraktionsvorsitzende der Tories im House of Lords – und damit derzeit die einzige Person der Partei mit öffentlichem Amt. Dyce, einst als Retterin in der Not gefeiert, gilt als eiskalte Taktikerin. Sie übergab die Parteiführung Ende 2024 an Frobisher, als die Partei dringend ein neues Gesicht brauchte – doch nun mehren sich die Stimmen, die sagen: Vielleicht holt sie sich die Kontrolle zurück.
In einem Interview mit dem Northren Telegraph ließ sie lediglich verlauten: „Die Würfel sind noch nicht gefallen.“
Ein Satz mit politischem Gewicht. Denn wenn Bont und Frobisher sich weiter gegenseitig blockieren, könnte Dyce – deren Netzwerk in der Partei tief verankert ist – als Einigungsfigur zurückkehren. Schon zweimal hatte sie die Partei stabilisiert. Warum nicht ein drittes Mal?
Fazit:
Die Tories stehen an einem Wendepunkt: Frobisher ist angeschlagen, Bont taktiert – und Dyce, als Countess Caerwyn in Amt und Würden, wartet ab. Die Nachwahlen könnten das politische Gleichgewicht erneut verschieben. Doch nur eine Partei, die sich auf eine gemeinsame Linie verständigt, hat überhaupt eine Chance, zurück in die Offensive zu kommen. Ob die Conservatives dazu in der Lage sind, ist – Stand Juli 2025 – höchst zweifelhaft.
