Mit großem Interesse höre ich die Anmerkungen zum parlamentarischen Ringen und dem Hinweis auf die Traditionen unseres albernischen Parlamentarismus. Es ist jedoch bedauerlich festzustellen, dass die Liberaldemokraten sich nicht einmal an die genaue Zusammensetzung des letzten Parlaments erinnern können.
Zum Zeitpunkt der Ernennung Ihres Kabinetts: Moynahan (Tory), Bont (Tory), McDonnegeal (Tory), Milner (Labour), Botherfield (LibDem), Hunt (Independent). Ich nehme an, Regierung und Opposition in dieser Liste zusammenzuzählen schaffen Sie selbst.
Offensichtlich sind sie bereit, politische Prinzipien und das Wohl des Landes für kurzfristige politische Kalküle zu opfern.
Möchten Sie eventuell näher ausführen, inwiefern Sie politische Prinzipien verletzt sehen, wenn eine andere Partei selbstständig entscheidet, ob und mit wem sie in eine Koalition eintritt?
Oder worin Sie die Kurzfristigkeit sehen? Es ist ja kein Geheimnis, dass Labour den Liberaldemokraten schon seit langer Zeit grundsätzlich näher steht, und dass im Gegenteil eine Koalition mit den Tories eine Abkehr von der gewohnten langfristigen Linie gewesen wäre. Wir haben die Möglichkeit dennoch ernsthaft ausgelotet und danach zwischen zwei guten Angeboten entschieden, auch wenn wir zum Ergebnis gekommen sind, dass in der aktuellen Situation der Wechsel nur aus dem kurzfristigen Kalkül einer absoluten Mehrheit im Unterhaus nicht die optimale Option war.
Ich bin persönlich sehr enttäuscht von Ihrer Reaktion, die zeigt, dass Sie demokratische Entscheidungen, die gegen Ihr persönliches Interesse ausfallen, offenbar nicht akzeptieren können. Und es bestätigt leider auch Zweifel, die in der Partei bezüglich einer Koalition mit den Tories bestanden. Sollten wir in näherer Zukunft wieder in einer ähnlichen Situation sein, gehe ich davon aus, dass diese Zweifel in den letzten Tagen nicht kleiner geworden sind.