What is HM Government doing?

  • Diese Vorstellung halte ich für utopisch. Selbst Organisationen wie der Council of Nations, der eine relativ gute Mitgliederzahl hatte, (*so* oder die CartA, wo alle Staaten Mitglied sind *so*) müssen regelmäßig in ihren Mitgliedsstaaten darauf aufmerksam machen, wenn eine wichtige Diskussion oder Entscheidung ansteht, damit eine vernünftige Beteiligung zustandekommt. Gerade der Council of Nations hat sich dafür auch immer wieder Nichtmitgliedern geöffnet, weil er eben doch nicht so allumfassend war, dass es ausgereicht hätte, Dinge nur unter den Mitgliedern zu besprechen, wenn man eine globale Übereinkunft haben möchte.

    Ich glaube, die inhaltlichen Streitpunkte, die den Vertrag betreffen, sind gar nicht so entscheidend. Aber nach allem was man hört, wurde in mehreren Punkten kein korrekter und fairer Umgang miteinander gepflegt. Das betrifft die nicht Eingeladenen genauso wie den Umgang mit den Anwesenden. Das mögen Sie als Äußerlichkeiten ansehen aber sie kosten den Völkerbund massiv Vertrauen. Definitiv festhalten können wir Stand jetzt schon: Bengali ist raus, Turanien ist raus, Eldeyja ist raus und Glenverness ist unglücklich über die Behandlung seines Vertreters. Diese Liste der Staaten, die jetzt schon negative Erfahrungen mit dem Völkerbund gemacht haben, ist schon halb so lang wie die Liste der Teilnehmer an der Gründungskonferenz. Diesen Ruf noch einmal abzuschütteln wird extrem schwer werden. Das ist es, was ich damit meinte, als ich sagte, dieser Völkerbund steht nicht unter einem guten Stern.

    Zum einen: Nein, es ist nicht gerechtfertigt, wenn man einen Völkerbund errichten will, der möglichst alle Staaten umfasst. Wenn einem dieser Aufwand schon zu groß ist, dann sollte man es besser bleiben lassen und hoffen, dass es später jemand anderes richtig macht, denn damit schafft man nur böses Blut - wie wir im Moment gerade sehen.
    Zum anderen halte ich das bei allem Respekt für ein Scheinargument, weil auch eine nachträgliche Erweiterung des Teilnehmerkreises über die Eingeladenen hinaus abgelehnt wurde. Das wäre kein Aufwand mehr gewesen, sondern dabei hat es ganz offensichtlich nur am Willen gefehlt.


    In diesem Punkt haben die Veranstalter der Konferenz schlicht und einfach einen schwerwiegenden Fehler begangen.


    Zum 1. Absatz: das ist die Crux, wenn nicht alle Staaten Mitglied sind. Dann müssen weitere Staaten eingeladen werden. Vom Ansatz her ist der Gedanke dennoch richtig: man hat eine ständige Konferenz, wo alle Staaten vertreten sind, so dass der weitere organisatorische Aufwand minimal ist.


    Zum 2. Absatz: ich sehe das in der Tat als Lapalien an: Bengali wurde nicht eingeladen, ihnen wurde ein Kompromiss angeboten, die Frage von Glenverness wurde nur zur Hälfte beantwortet, warum auch immer, Eldeyja wurde nicht eingeladen, ob es sein Interesse angemeldet hat, weiß ich nicht. Im Protokoll habe ich dazu nichts gefunden - vielleicht habe ich es überlesen.
    Deswegen sehe ich nicht gleich das ganze Projekt als diskreditiert an.


    Zum 3. Absatz: wie gesagt, halte ich das für eine legitime Vorgehensweise, genauso wie ich es für legitim halte, dass nicht eingeladene Staaten ihr Interesse an eine Teilnahme äußern.
    Man muss den Organisatoren auch zugestehen, dass sie mit ihren Ressourcen haushalten müssen


    Was die Ablehnung der Erweiterung angeht, so habe im ganzen Protokoll nur einen Fall finden, der Bengali betraf, und in diesem Fall hätte ich als Organisator auch nicht anders gehandelt: wenn man zu einer Konferenz einlädt, deren Ziel es ja gerade ist, einen Völkerbund zu gründen, dann kann man nicht erwarten, dass auf dieser Konferenz bereits Probleme diskutiert werden. Das sprengt erstens den Rahmen, und zweitens gibt es den Völkerbund noch gar nicht, der irgendwelche Maßnahmen beschließen oder Erklärungen abgeben könnte. Dieses Argument wurde ja auch nicht nur von den Organisatoren angeführt.
    Wie gesagt: Bengali ist der einzige Fall, in dem eine Erweiterung abgelehnt wurde.


    Ich verweise übrigens auf die Teilnahme von Aquatropolis. Dieser Staat wurde auch nicht eingeladen, hat dennoch bis zur Sperrung der Delegierten teilgenommen, wobei die Sperrung, soweit ich das überblicken kann, nicht in der Tatsache begründet lag, dass Aquatropolis nicht eingeladen wurde.
    Ich gehe also sehr stark davon aus, dass einer Beteiligung Eldeyjas nichts im Wege gestanden hätte.

  • Zum 2. Absatz: ich sehe das in der Tat als Lapalien an

    Ich denke nicht, dass man das vernünftigerweise kann. Wie Sie selbst sagen, steht und fällt der Völkerbund mit seiner Mitgliederzahl. Wenn sich Staaten vollständig von der Idee verabschieden, Mitglied werden zu können, dann ist das keine Lappalie. Und dazu ist es völlig egal, aus welchem Grund sie diese Entscheidung treffen. Das mögen kulturelle Unterschiede sein oder was auch immer, die bestimmte Dinge gravierender erscheinen lassen als sie für uns aussehen. Aber im Ergebnis ist es ein Problem für den Völkerbund, das kann man nicht einfach beiseite wischen.


    Zitat

    Zum 3. Absatz: wie gesagt, halte ich das für eine legitime Vorgehensweise, genauso wie ich es für legitim halte, dass nicht eingeladene Staaten ihr Interesse an eine Teilnahme äußern.
    Man muss den Organisatoren auch zugestehen, dass sie mit ihren Ressourcen haushalten müssen

    Wir müssen zwischen legitim und erfolgversprechend unterscheiden. Natürlich ist es legitim, nur einzuladen, wen man einladen möchte. Dann wird man aber nie die gesamte Welt als Teilnehmer sehen. Deswegen ist es nicht nur legitim, sondern gleichzeitig auch unklug.


    Entschuldigen Sie, wenn ich hier etwas deutlich werde, aber wenn die Organisatoren nicht die nötigen Ressourcen haben, um alle Staaten einzubinden, dann hätten sie besser einen Kleintierzüchterverein gegründet und nicht einen Völkerbund. Oder eben erst einmal die entsprechenden Ressourcen aufgetrieben.


    Zitat

    Was die Ablehnung der Erweiterung angeht, so habe im ganzen Protokoll nur einen Fall finden, der Bengali betraf, und in diesem Fall hätte ich als Organisator auch nicht anders gehandelt: wenn man zu einer Konferenz einlädt, deren Ziel es ja gerade ist, einen Völkerbund zu gründen, dann kann man nicht erwarten, dass auf dieser Konferenz bereits Probleme diskutiert werden.

    Ich sehe im Protokoll eine absolut formulierte Ablehnung zusätzlicher Teilnehmer, nicht nur speziell von Bengali und auch nicht speziell auf bestimmte Themen bezogen:


    Zitat

    Was die Teilnahme Ihres Landes an dieser Konferenz angeht, so ist es, wenn ich es richtig verstanden habe so, dass jene Staaten an dieser teilenhmen, die hierzu eine Einladung erhalten haben.
    (Quelle)

    Zitat

    Im übrigen bitte ich Sie zu akzeptieren, dass nur Staaten an dieser Konferenz teilnehmen, die eine Einladung erhalten haben.
    (Quelle)

    Zitat

    Bei der Vorbereitung dieser Konferenz waren sich die Regierungen des Kaiserreichs Heijan und der Demokratischen Union darin einig, dass eine Liste der einzuladender Staaten erstellt wird, diese, und nur diese Staaten, die auf dieser Liste stehen, eingeladen werden, und das auch nur diese Staaten an dieser Konferenz teilnehmen werden. Ansonsten würde eine Liste der einzuladenden Staaten auch keinen Sinn machen.


    Ein Recht auf Selbsteinladung gibt es nicht. Insofern ist der Wunsch nach Beteiligung von seiten der bengalischen Regierung zwar verständlich aber nicht legitim.
    (Quelle)


    Mag sein, dass anschließend kein anderer Vertreter mehr abgelehnt wurde, aber wer hätte denn nach solchen Statements auch noch anfragen sollen, selbst bei Interesse?


    Ich bleibe dabei, dass sich die Organisatoren in dieser Frage unklug verhalten haben.


    Zitat

    Ich verweise übrigens auf die Teilnahme von Aquatropolis. Dieser Staat wurde auch nicht eingeladen, hat dennoch bis zur Sperrung der Delegierten teilgenommen, wobei die Sperrung, soweit ich das überblicken kann, nicht in der Tatsache begründet lag, dass Aquatropolis nicht eingeladen wurde.

    Das wäre der fünfte Staat mit negativer Erfahrung, jetzt haben wir also schon mehr als die Hälfte der Teilnehmer beisammen.

  • Es tut mir leid, Exzellenz, aber Ihre Einschätzung bezüglich der notwendigen Neutralität und Offenheit teile ich nicht.

    Ich denke, wir sollten diese Diskussion weiterhin im Generalrat führen.


    Meine Erklärung sollte nur dazu beitragen, dass die eldländische Position in der Öffentlichkeit als die sachliche Kritik verstanden wird, die es ist, und nicht als Resultat persönlicher Animositäten und verletzter Eitelkeiten.

  • Ehrlich gesagt, bin ich die Diskussion jetzt schon überdrüssig. Statt uns zu freuen, dass es in absehbarer Zeit wieder eine Weltorganisation gibt, die das Potenzial hat die internationale Zusammenarbeit zu fördern und positive Akzente zu setzen, müssen wir uns mit einem massivem Negativ-Campaigning auseinandersetzen.
    Die ganzen Fehler und Kränkungen sollen nun als Begründung dafür herhalten, die internationale Zusammenarbeit auf Jahre zu blockieren, statt einfach mal hinzugehen, zu sagen, dass die Konferenz nicht zu 100% optimal gelaufen ist, wir aber dennoch dem Völkerbund die Chance geben sich zu beweisen.


    Bei aller Liebe zur NAU und bei aller Einsicht in die Notwendigkeit regionaler Zusammenarbeit: es kann nicht dazu führen, dass Albernia durch seine Mitgliedfschaft in der NAU in seiner außenpolitischen Handlungsfreiheit auf Null reduziert wird.


    Mein Verständnis von Außenpolitik entspricht es jedenfalls nicht, dass Albernia abseits steht, nur weil es in der Vorbereitung nicht zu 100% so gelaufen ist, wie ich es wollte.


    Ich werde, sollte die Frage gestellt werden, im House of Commons für einen Beitritt Albernias zum Völkerbund stimmen, und damit jener Politik, die in der Thronrede vorgezeichnet wurde.

  • Wenn man Ihre Position zusammenfaßt, könnte man ehrlicherweise sagen, daß Sie Bedenken nicht zur Kenntniß nehmen möchte, weil eine sehr abstrakte Chance besteht. Das ist nicht überzeugend. Insbesondere dann nicht, wenn in der viel etablierteren und bisher seriös agierenden NAU berechtigte Bedenken angeführt werden.

  • Wenn man Ihre Position zusammenfaßt, könnte man ehrlicherweise sagen, daß Sie Bedenken nicht zur Kenntniß nehmen möchte, weil eine sehr abstrakte Chance besteht. Das ist nicht überzeugend. Insbesondere dann nicht, wenn in der viel etablierteren und bisher seriös agierenden NAU berechtigte Bedenken angeführt werden.


    Könnte man durchaus. Ich habe die Bedenken zur Kenntnis genommen Vielleicht sollten wir noch die Bedenken Astors abfragen, damit wir eine Gesamtschau haben, anschließend lehnen wir uns zurück und sagen uns, wie gut es doch ist, dass wir uns weltpolitisch nicht zu engagieren brauchen, denn erstens macht das Ganze sowieso keinen Sinn, wenn nicht alles 100% perfekt verläuft und nicht auch noch die letzte inaktive MN eingeladen wurde. Und es ist ja auch viel bequemer, wenn andere für uns entscheiden und wir diese Entscheidung dann zwangsläufig mittragen müssen, weil sich unsere Partner in der NAU sonst gekränkt fühlen.


    Aber wie gesagt: mich öden diese Haarspaltereien an, die nur darum geführt werden, Albernia auf Biegen und Brechen von einer Mitgliedschaft im Völkerbund abzuhalten, nur damit die Kritiker des Völkerbundes triumphierend auf das Scheitern dieses Projekts hinweisen können. Nach dem Motto: Ich habe es ja schon immer gewusst.


    Im House of Commons werde ich für einen Beitritt stimmen, sollte Prime Minister Fortescue einen entsprechenden Antrag einbringen. Sollte sich der Völkerbund nach einer gewissen Zeit tatsächlich als Flopp oder Rohrkrepierer erweisen, kann Albernia immer noch austreten.

  • Ihr grenzenloser Optimismus in allen Ehren, Mr MacDonnegeal, aber der Albernier an sich pflegt ja eher zum Realismus zu neigen. :tea


    Ich denke nicht, dass die NAU unsere Handlungsfähigkeit auf Null oder überhaupt in irgendeiner Weise reduziert. Niemand zwingt uns, gleich zu handeln wie andere NAU-Partner, aber wir haben in der Regel gemeinsame Interessen, und wenn Uneinigkeit besteht, ist das vielleicht manchmal ein Zeichen, dass wir noch einmal überdenken sollten, welcher Schritt in unserem eigenen Interesse tatsächlich angebracht ist.


    Wie ich schon eingangs sagte, sehe ich nur einen geringen Nutzen in einem Völkerbund im Kleinformat. Das ist es, warum ich meinte, dass wir uns gefahrlos den anderen NAU-Staaten anschließen können, ohne etwas zu verpassen. Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, um so mehr kann ich aber auch die kritischen Positionen nachvollziehen. Als Albernier schätzt man ja eine höfliche Form und den respektvollen zivilisierten Umgang miteinander, der selbst bei Meinungsverschiedenheiten beibehalten wird. Was in den Protokollen an diplomatischem Dilettantismus nachzulesen ist, ist gelinde gesagt erschreckend.


    Ich muss nach weiterem Studium der Protokolle zu meiner Liste derer, die dem Völkerbund sicher nicht beitreten werden, nun auch noch Ladinien und Livornien hinzufügen. Diese Liste, meine Herren, hat bald schon denselben Umfang erreicht wie die Liste der am Ende übriggebliebenen Teilnehmer der Konferenz. Um das noch als Potenzial für internationale Zusammenarbeit und positive Akzente anzusehen, fürchte ich, muss die Brille schon sehr rosarot sein.

  • Ich kann nicht erkennen, dass Realismus etwas damit zu tun hat, dass man einem Projekt partout keine Chance einräumen will. Auch dem Council of Nations gehörten nicht alle Staaten der CartA an, teilweise vielleicht nicht mal die Hälfte. Und doch hat sie lange genug gearbeitet, obwohl zu ihr tatsächlich nur Staaten zugelassen waren, die auf der CartA-Karte verzeichnet waren.
    Ich halte es in der Völkerbund-Frage mit dem Prime Minister: der Völkerbund wird scheitern, wenn wir wollen das er scheitert. Und dass es nicht wenige gibt, die sein Scheitern geradezu herbeisehnen, zeigt ja schon diese Diskussion.

  • Wer spricht denn von partout? Das hat hier offensichtlich niemand getan. Im Gegenteil finden Sie auch in mir einen prinzipiellen Befürworter eines Völkerbund-Projektes. Die Bedenken etwa von Mr Botherfield sind aber kaum bis nicht zu verleugnen.

  • Ich denke, auch hier kann ich etwas mehr Realismus empfehlen: Ich hoffe, mit dieser Aussage nicht mit dem Selbstbewusstsein des eines oder anderen in Konflikt zu kommen, aber weder der Erfolg noch das Scheitern des Völkerbunds hängt an Albernia. Das befreit uns ein Stück weit, weil es bedeutet, dass wir ohne moralische Bedenken ganz nach unseren eigenen Interessen entscheiden können.


    An uns liegt es nur, zu entscheiden, ob wir uns mit diesem Projekt verknüpfen oder nicht, und für die Bewertung dieser Frage spielt es natürlich eine Rolle, wie hoch wir die Wahrscheinlichkeit eines Erfolgs wie eines Scheiterns ansehen. Verknüpfen bedeutet einerseits, wollen wir die Ressourcen im Prime Office primär für diesen Völkerbund investieren? Das Regierungsprogramm enthält ja auch noch einige andere Projekte in diesem Aufgabenbereich, die entsprechend kürzer kommen müssten. Wenn wir uns zu einem Betritt entscheiden, dann müssen wir auch eine aktive Rolle übernehmen - ganz oder gar nicht. Beitreten und dann nichts tun halte ich für die falscheste aller Optionen.


    Verknüpfen bedeutet andererseits, den bisher exzellenten Ruf der albernischen Diplomatie und Zuverlässigkeit an das Projekt zu hängen. Wenn wir uns zum Beitritt entscheiden, wird ein Erfolg wie ein Scheitern auch Albernia angeheftet werden. Das ist eine Wette auf den Erfolg. Auf uns würde aber auch die Art der Verhandlungsführung zurückfallen, und der Völkerbund ist ja nun bisher offensichtlich nicht als Hort der diplomatischen Feinfühligkeit aufgefallen. Ich fürchte, an diesem letzten Punkt kann ich keine positive Seite der Medaille finden, er ist anders als die anderen Punkte also nur Risiko und nicht auch zumindest eine kleine Chance.


    Wollen wir dieses Risiko eingehen? In einem Land, in dem Wetten beliebt sind, kann sich jeder fragen: Würde ich mein Geld darauf wetten? Ich tendiere dazu, es nicht zu tun, weil die Chancen auf das Verlieren bei dieser Wette wesentlich höher sind als auf das Gewinnen, aber die Wettquote einfach nicht stimmt. Ein Risiko einzugehen lohnt sich nur, wenn es dabei etwas zu gewinnen gibt.

  • Wer spricht denn von partout? Das hat hier offensichtlich niemand getan. Im Gegenteil finden Sie auch in mir einen prinzipiellen Befürworter eines Völkerbund-Projektes. Die Bedenken etwa von Mr Botherfield sind aber kaum bis nicht zu verleugnen.


    Von partout kann man meines Erachtens dann sprechen, wenn aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird, wenn den Organisatoren der Völkerbund-Konferenz grundsätzlich eine schlechte Absicht unterstellt wird, wenn immer wieder darauf hingewiesen wird, dass nicht einmal die Hälfte der teilnehmenden Staaten den Gründungsvertrag ratifizieren wird, obwohl der ganze Prozess noch am Anfang stehen dürfte, und jetzt noch gar nicht absehbar ist, wer ratifizieren wird und wer nicht. Kurz gesagt: wenn mit aller "Gewalt" der Eindruck zu vermitteln versucht wird, es lohne sich erst gar nicht, dass Albernia dem Völkerbund beitritt, denn wir wissen ja heute schon, dass er scheitern wird.
    Dieses ganze Schlechtreden hat dann auch nichts mehr mit Realismus zu tun, von dem Mr. Botherfield sprach, sondern eher etwas mit Voreingenommenheit. Nehmen wir doch einfach mal das Zitat von Mrs. Dunlop aus der Diskussion in Glenverness: "Ratelon kann nicht der Maßstab für Nordantika sein." Da frage ich mich als Zuhörer, was das soll? Entweder ich bin von einer Idee überzeugt, dann kümmert es mich wenig, wer der Ideengeber ist, oder ich lehne eine Idee ab. Aber dieses herumgedruckste Verweisen auf Ratelon, so als hätte Ratelon den Gründungsvertrag diktiert und wolle ihn nun den anderen Staaten aufzwingen, halte ich für alles andere als überzeugend.


  • Es ist doch so, dass menschliches Denken immer dem Irrtum und menschliches Handeln immer die Möglichkeit des Scheiterns in sich trägt. Ich halte die Möglichkeit zu Scheitern für keinen Hinderungsgrund, sondern im Gegenteil, als Motor des menschlichen Fortschritts. Die Möglichkeit einer Organisation, die von ihrem Selbstverständnis eine globale ist, hängt letztendlich davon ab, dass möglichst viele Staaten aktiv an ihr teilnehmen. Wenn aber jeder Staat von sich sagt, dass es auf sein Mitwirken nicht darauf ankommt ob das Projekt erfolgreich ist oder scheitert, dann wird das Projekt scheitern und jeder wäscht seine Hände in Unschuld, denn es lag ja nicht an uns, an Albernia, sondern an den anderen: an Ratelon, dass uns alle dominieren und versklaven will, an Heijan, das sich als Mitorganisator nicht gegen Ratelon hat durchsetzen können, an Freesland und Fuchsen, die mehr an ein erfolgreiches Ende der Vertragsverhandlungen, aber nicht an der Klärung der Frage interessiert waren, nach welchen Kriterien eingeladen wurden, und die man dann mit den Worten abkanzeln konnte, dann könnten sie ja wieder nach hause fahren - so viel zum diplomatischen Umgangston - oder es hing an Astor ud Nrodmark, deren Vertreter sich im letzten Moment anmeldeten, selbst aber keinen Mucks von sich gaben usw usf. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Langer Rede kurzer Sinn: verantwortlich für das Scheitern sind immer die anderen, aber nie wir, die wir ja eine Realpolitik betreiben, und uns ja keine Fehlinvestitionen erlauben dürfen.


    Oh ja, ich vergaß die exzellente albernische Diplomatie: als wir der NAU beitraten hatten wir natürlich unseren Verbündeten in der AAA, Astor, zunächst einmal konsultiert, und uns vergewissert, dass die dortige Administration keine Einwände hat. Schließlich sollte ja zwischen guten Verbündeten alles erst einmal gründlichst besprochen werden. Hätte Astor also etwa dagegen gehabt, dann wären der NAU selbstverständlich nicht beigetreten. Aber gut, dass wir einen solch regen diplomatischen Dienst haben, der diese Hürde aus dem weg geräumt hat.


    Auch die NAU war eine Wette auf den Erfolg. Misst man ihn am Aufkommen der Abkommen, war er 2017 sehr erfolgreich. Danach erfolgt ein Aktivitätsabsturz. Gibt es hier in Albernia, oder in Glenverness, in Bergen oder Eldeyja irgendwen, der deswegen behaupten würde, die NAU sei gescheitert? Nein: alle sprechen von der großartigen Erfolgsgeschichte einer Organisation, die in den letzten zwei einhalb Jahren niemanden interessiert hat. Soviel zur erfolgreichen albernischen Diplomatie und ihrer Realpolitik.


    Und ja: diese ganze dämliche Debatte hat mich frustriert, so wie es mich immer frustriert, wenn ich miterleben muss, wie eine gute Idee zerredet wird, anstatt das man einfach mal mithilft, sie zum Erfolg zu führen. Ich denke, dass Beste wird sein, wenn ich mich für heute von dieser Diskussion verabschiede.

  • Sie scheinen in der Tat etwas emotional zu reagieren, Sir. Vielleicht sollten Sie es sich mit einer Tasse Tee gemütlich machen. :tea


    Die Sache ist nur die, dass Sie mich mit Emotionalität und dem Postulieren einer moralischen Pflicht, dass wir dem Völkerbund beizutreten haben, nicht überzeugen werden. Und das ist leider alles, was bisher von den glühenden Befürwortern eines Beitritts gekommen ist: Träume von einer Zukunft, in der alle Staaten Mitglied des Völkerbunds sind (unter Ausblendung der tatsächlichen Befindlichkeiten); daraus resultierende Appelle an unser Pflichtgefühl; Ärger über alle, die dieser Linie nicht unkritisch folgen. Sie setzen den Völkerbund als das absolute Gute, das zu retten unsere vordringlichste Aufgabe und moralische Pflicht sein muss. Das sind Gefühle, keine Argumente.


    Mir fehlt auf Ihrer Seite eine nüchterne Abwägung der Chancen und Risiken und die pragmatische Begründung, warum ein Beitritt im Interesse Albernias sein sollte.

  • Mir scheint als ob der ein oder andere hier die Abstimmung mit Partnern als lästige Pflicht ansieht. Es geht aber doch darum, sich unter Freunden auszutauschen, mit Gleichgesinnten Argumente abzuwägen. Und ich muss ehrlich sagen, dass mich die Argumente der Befürworter bislang in keinster Weise überzeugen. Das bedaure ich um so mehr, als dass ich - wie der Kollege Parcefal - ebenfalls grundsätzlich für eine internationale Plattform dieser Art bin.

    Gyda phob dymuniad da
    The Most Honourable The Countess Nessie Dyce of Caerwyn

    - The Lord Speaker and Former Prime Minister -
    Baroness of Rhosllannerchrugog, GCTO, LL, DSB, D.Litt. h.c.

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  • Ladies and gentlemen,
    gleichwohl ich nicht bestreiten will, dass insbesondere Träume und Utopien von einer besseren Welt ein starkes Motiv für politisches Handeln sein kann, haben Sie natürlich das Recht jene Vernunftgründe zu erfahren, die mich als derzeitigem Premierminister zu der Überzeugung gelangen ließen, dass eine Mitgliedschaft für Albernia von Vorteil ist.
    Angesichts der fortgeschrittenene Zeit und der Tatsache, dass ich morgen um 6 Uhr aufstehen und am Sonntag noch einen wichtigen Termin wahrnehmen muss, bitte ich Sie um Ihr Verständnis, dass ich frühestens am Sonntag abend Ihnen meine Überlegungen darlegen werde.

  • 1. Es würde ein Streit darüber geführt, ob auch Staaten Mitglied des Völkerbundes werden dürfen, die nicht auf der Karte der CartA verzeichnet sind. Da gab es auf der einen Seite die Staaten die es befürworteten, auf der anderen Seite, die es ablehnten. Zuletzt wurde ein Kompromiss dahingehend gefunden, wonach Staaten, die nicht auf der Karte der Carta verzeichnet sind, in der Generalversammlung nur beratende Stimme haben, jedoch kein Stimmrecht.


    2.Ein weiterer Disput war die Frage der eingeladenen Staaten. Hier hat, wenn ich mich richtig erinnere, der freesische Premierminister eine plausible Antwort gegeben, nämlich das die Staaten eingeladen wurden, die auf der Carta-Karte verzeichnet sind und ein gewisses Niveau an Aktivität aufweisen. Ich halte dies durchaus für plausibel, denn schließlich bedeutet die Versendung der Einladungsschreiben ein Stück Arbeit und Zeitinvestition, weshalb es völlig gerechtfertigt ist, Staaten nicht einzuladen, die gar keine oder nur ein Minimum an Aktivität aufweisen.

    Was ist eine CartA? Oder meinen Sie die Charta, die am Ende der Verhandlungen stand? Und wie soll denn bitte ein Staat "inaktiv" werden? Dort leben doch immer noch tausende von Leuten, die ihren tagtäglichen Geschäften nachgehen?

    Ritter der archipelischen Krone Dionysius Buddenberg
    former Speaker of The House of Commons
    former Chancellor of the Exchequer


    Principal Conductor RPO (resting)
    Conductor Laureate MCPO

    former President IAM

    former Director State Opera of Syffia

  • Was ist eine CartA? Oder meinen Sie die Charta, die am Ende der Verhandlungen stand? Und wie soll denn bitte ein Staat "inaktiv" werden? Dort leben doch immer noch tausende von Leuten, die ihren tagtäglichen Geschäften nachgehen?


    Mr. Buddenberg, ich denke, als erwachsene Menschen können wir auf solche Scheindebatten verzichten.

  • Ich weiß nicht, was Sie meinen.

    Ritter der archipelischen Krone Dionysius Buddenberg
    former Speaker of The House of Commons
    former Chancellor of the Exchequer


    Principal Conductor RPO (resting)
    Conductor Laureate MCPO

    former President IAM

    former Director State Opera of Syffia

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