Diese Vorstellung halte ich für utopisch. Selbst Organisationen wie der Council of Nations, der eine relativ gute Mitgliederzahl hatte, (*so* oder die CartA, wo alle Staaten Mitglied sind *so*) müssen regelmäßig in ihren Mitgliedsstaaten darauf aufmerksam machen, wenn eine wichtige Diskussion oder Entscheidung ansteht, damit eine vernünftige Beteiligung zustandekommt. Gerade der Council of Nations hat sich dafür auch immer wieder Nichtmitgliedern geöffnet, weil er eben doch nicht so allumfassend war, dass es ausgereicht hätte, Dinge nur unter den Mitgliedern zu besprechen, wenn man eine globale Übereinkunft haben möchte.
Ich glaube, die inhaltlichen Streitpunkte, die den Vertrag betreffen, sind gar nicht so entscheidend. Aber nach allem was man hört, wurde in mehreren Punkten kein korrekter und fairer Umgang miteinander gepflegt. Das betrifft die nicht Eingeladenen genauso wie den Umgang mit den Anwesenden. Das mögen Sie als Äußerlichkeiten ansehen aber sie kosten den Völkerbund massiv Vertrauen. Definitiv festhalten können wir Stand jetzt schon: Bengali ist raus, Turanien ist raus, Eldeyja ist raus und Glenverness ist unglücklich über die Behandlung seines Vertreters. Diese Liste der Staaten, die jetzt schon negative Erfahrungen mit dem Völkerbund gemacht haben, ist schon halb so lang wie die Liste der Teilnehmer an der Gründungskonferenz. Diesen Ruf noch einmal abzuschütteln wird extrem schwer werden. Das ist es, was ich damit meinte, als ich sagte, dieser Völkerbund steht nicht unter einem guten Stern.
Zum einen: Nein, es ist nicht gerechtfertigt, wenn man einen Völkerbund errichten will, der möglichst alle Staaten umfasst. Wenn einem dieser Aufwand schon zu groß ist, dann sollte man es besser bleiben lassen und hoffen, dass es später jemand anderes richtig macht, denn damit schafft man nur böses Blut - wie wir im Moment gerade sehen.
Zum anderen halte ich das bei allem Respekt für ein Scheinargument, weil auch eine nachträgliche Erweiterung des Teilnehmerkreises über die Eingeladenen hinaus abgelehnt wurde. Das wäre kein Aufwand mehr gewesen, sondern dabei hat es ganz offensichtlich nur am Willen gefehlt.
In diesem Punkt haben die Veranstalter der Konferenz schlicht und einfach einen schwerwiegenden Fehler begangen.
Zum 1. Absatz: das ist die Crux, wenn nicht alle Staaten Mitglied sind. Dann müssen weitere Staaten eingeladen werden. Vom Ansatz her ist der Gedanke dennoch richtig: man hat eine ständige Konferenz, wo alle Staaten vertreten sind, so dass der weitere organisatorische Aufwand minimal ist.
Zum 2. Absatz: ich sehe das in der Tat als Lapalien an: Bengali wurde nicht eingeladen, ihnen wurde ein Kompromiss angeboten, die Frage von Glenverness wurde nur zur Hälfte beantwortet, warum auch immer, Eldeyja wurde nicht eingeladen, ob es sein Interesse angemeldet hat, weiß ich nicht. Im Protokoll habe ich dazu nichts gefunden - vielleicht habe ich es überlesen.
Deswegen sehe ich nicht gleich das ganze Projekt als diskreditiert an.
Zum 3. Absatz: wie gesagt, halte ich das für eine legitime Vorgehensweise, genauso wie ich es für legitim halte, dass nicht eingeladene Staaten ihr Interesse an eine Teilnahme äußern.
Man muss den Organisatoren auch zugestehen, dass sie mit ihren Ressourcen haushalten müssen
Was die Ablehnung der Erweiterung angeht, so habe im ganzen Protokoll nur einen Fall finden, der Bengali betraf, und in diesem Fall hätte ich als Organisator auch nicht anders gehandelt: wenn man zu einer Konferenz einlädt, deren Ziel es ja gerade ist, einen Völkerbund zu gründen, dann kann man nicht erwarten, dass auf dieser Konferenz bereits Probleme diskutiert werden. Das sprengt erstens den Rahmen, und zweitens gibt es den Völkerbund noch gar nicht, der irgendwelche Maßnahmen beschließen oder Erklärungen abgeben könnte. Dieses Argument wurde ja auch nicht nur von den Organisatoren angeführt.
Wie gesagt: Bengali ist der einzige Fall, in dem eine Erweiterung abgelehnt wurde.
Ich verweise übrigens auf die Teilnahme von Aquatropolis. Dieser Staat wurde auch nicht eingeladen, hat dennoch bis zur Sperrung der Delegierten teilgenommen, wobei die Sperrung, soweit ich das überblicken kann, nicht in der Tatsache begründet lag, dass Aquatropolis nicht eingeladen wurde.
Ich gehe also sehr stark davon aus, dass einer Beteiligung Eldeyjas nichts im Wege gestanden hätte.